Zuerst herrschte Stille auf der Yacht des britischen Teams Ineos, nachdem das siebte Rennen des 37. America’s Cup vor der Küste von Barcelona beendet war. Weder Skipper Sir Ben Ainslie noch seine sieben Crewmitglieder wussten, was sie sagen sollten. Die Titelverteidiger des Teams New Zealand hatten deutlich gezeigt, wer das Sagen hatte und den Stand im Gesamtklassement auf 5:2 erhöht. Da die Crew eine Stunde später auch das sechste Rennen gewann, könnte das Finale des America’s Cup mit einem möglichen siebten Sieg der Neuseeländer bereits am Samstag enden.
Mehr als ein Kilometer Abstand sowie eine Minute und dreizehn Sekunden lagen am Ende des siebten Rennens zwischen den beiden Yachten. Obwohl die Briten den Start gewannen, gerieten sie schnell ins Hintertreffen, als die neuseeländische Crew um die Steuermänner Peter Burling und Nathan Outteridge geschickt manövrierte.
Die Briten hatten nach ihren ersten beiden Siegen am Mittwoch durchaus Hoffnungen auf eine Aufholjagd, die im ersten Cup-Finale mit britischer Teilnahme seit 60 Jahren im ersten Triumph des Vereinigten Königreichs im America’s Cup münden sollte. Nach dem zweiten Rennen am Freitag macht sich jedoch eine realistische Ernüchterung im Ainslie-Team breit.
Die Neuseeländer hingegen freuten sich kontrolliert über ihren sechsten Sieg im achten Rennen und haben den Gesamtsieg vor Augen. Mit einem weiteren Erfolg an diesem Samstag könnten sie als erstes Segelteam in der Geschichte den America’s Cup zum dritten Mal in Folge gewinnen. Skipper Burling betonte, dass sie heute fast keine Fehler gemacht haben und zeigten, was sie drauf haben.
In Erinnerung an das Comeback der Amerikaner vor elf Jahren fügte Burlings Ko-Pilot hinzu, dass sie noch nicht feiern, da es nicht vorbei ist, bis es vorbei ist. Trotz der Niederlagen bleiben die Briten optimistisch und sehen den nächsten Tag als neue Chance. Es bleibt spannend, wie sich das Finale des America’s Cup in Barcelona entwickeln wird.