Boris Spasski: Eine Legende des Schachs und Weltmeister ist verstorben

Die Schachwelt trauert um eine ihrer größten Ikonen: Boris Spasski, der legendäre Schachspieler und ehemalige Weltmeister, ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Sein Name wird für immer mit einem der epischsten Duelle der Schachgeschichte verbunden bleiben: dem legendären Wettkampf gegen den amerikanischen Großmeister Bobby Fischer während des Kalten Krieges. Die Welt verlor bereits 2008 Fischer, und nun hat auch Spasski die Schachbühne verlassen.

Das Jahr 1972 war geprägt von politischer Spannung zwischen den Supermächten USA und der Sowjetunion. Inmitten dieser angespannten Zeit trafen sich Spasski und Fischer in Reykjavik, Island, zu dem, was als das „Jahrhundertmatch“ in die Geschichte eingehen sollte. In der schlichten Laugardalshöll-Halle spielten die beiden Meister an einem Schachbrett, das die Herzen von Millionen Schachliebhabern auf der ganzen Welt höher schlagen ließ.

Die offizielle Bestätigung von Spasskis Tod kam durch den russischen Schachverband, der den Verlust als einen „großen Schlag für das Land“ bezeichnete. Verbandspräsident Andrei Filatow würdigte Spasski als eine „große Persönlichkeit“, deren Spiele und Vermächtnis noch immer von Generationen von Schachspielern studiert werden.

Spasski, der aus einer Dynastie von sowjetischen Schachweltmeistern stammte, war einer der herausragenden Köpfe des Schachs. Seine Niederlage gegen Fischer in jenem denkwürdigen Duell mag eine bittere Erinnerung gewesen sein, doch Spasski fand später in Deutschland eine neue Heimat. Dort spielte er für die Solinger SG und gewann dreimal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

Nach seinem Umzug nach Frankreich fand Spasski wieder zurück ins Rampenlicht, als er sich erneut mit Fischer duellierte, diesmal in einem Showmatch in Belgrad. Obwohl er auch dieses Mal seinem Kontrahenten unterlag, blieb Spasski eine respektierte Figur in der Schachwelt.

Das Duell zwischen Spasski und Fischer inspirierte zahlreiche Schachbegeisterte und wurde in Büchern, Dokumentationen und sogar in der populären Netflix-Serie „Das Damengambit“ verewigt. Die Faszination für diese beiden Ausnahmespieler und ihre Rivalität wird noch lange nach ihrem Tod weiterleben.

In seinen letzten Lebensjahren litt Spasski unter gesundheitlichen Problemen, darunter zwei Schlaganfälle im Jahr 2006 und 2010. Trotz dieser Rückschläge blieb er dem Schach treu und trat sogar noch im hohen Alter im Fernsehen auf, wenn auch mit geschwächter Gesundheit.

Die Welt des Schachs hat einen ihrer größten Helden verloren, doch Boris Spasskis Erbe wird in den Herzen und Köpfen der Schachgemeinschaft weiterleben. Seine Leidenschaft, sein Können und seine unvergleichliche Hingabe zum Spiel werden unvergessen bleiben. Boris Spasski möge in Frieden ruhen, während seine Legende für immer weiterlebt.