Ein wilder Champions-League-Abend im Estadio Santiago Bernabéu. Neuauflage des Königsklassen-Endspiels der Vorsaison. Borussia Dortmund verliert erneut gegen Real Madrid. Dabei führt der BVB zur Pause noch mit 2:0 und steht vor der Überraschung. Am Ende schlagen die Königlichen zurück – und wie. Die Einzelkritik.
GREGOR KOBEL – NOTE 3: In Halbzeit eins noch vom Alu-Gehäuse unterstützt, parierte er auch sonst alles, was es nach menschlichen Maßstäben zu halten gibt – teils phänomenal. An den Gegentoren machtlos. Fünf Dinger sind dann aber leider eine Spur zu viel.
JULIAN RYERSON (bis 76. Spielminute) – NOTE 4 : Arbeitsreicher Tag für den Rechtsverteidiger. Hatte gegen den quirligen Vinicius Junior oft das Nachsehen und rannte viel hinterher. Weil „Vini“ aber defensiv kaum unterstützt, konnte der Norweger immerhin diese Räume in Durchgang eins noch nutzen. Musste angeschlagen runter.
NIKLAS SÜLE – NOTE 5: Führte weitaus weniger Zweikämpfe als sein Nebenmann und zeigte viel zu wenig Präsenz im Abwehrzentrum. Bei der Entscheidung durch Vinicius (4:2) dann ebenfalls viel zu passiv und zu weit weg vom Brasilianer. Vorm fünften Gegentor von Vinicus schlafen gelegt. Da ging nichts mehr.
NICO SCHLOTTERBECK – NOTE 3: Verteidigte stark, verteidigte überall. Beim Anschlusstreffer wurde genau das zum Problem, weil Kylian Mbappé im dritten Anlauf dann doch die Kugel an ihm vorbei ins Zentrum bringen konnte. Beim schnell folgenden Ausgleich verteidigt wieder „Schlotti“ gegen Mbappé, aber genau vor die Füße von Vinicius Jr – bitter, weil er trotzdem einer der besten Borussen war.
RAMY BENSEBAINI – NOTE 4 : Leidenschaftlicher Auftritt, aber am Ende ging dem Außenverteidiger die Puste aus. Beim 2:3 entwischte ihm Lucas Vazquez.
MARCEL SABITZER – NOTE 5: Das Spiel schien ein wenig an ihm vorbeizugehen, Sabitzer fand kaum statt. Wenig Ballkontakte, wenig Aktionen in beide Richtungen. Die Auflösungserscheinung begann auch bei ihm.
FELIX NMECHA (bis 76. Spielminute) – NOTE 2: Bekam den Vorzug vor Emre Can und Pascal Groß und zahlte das Vertrauen zurück. Sehr präsent, defensiv wie offensiv. Zweikampfstark und selbst schwer vom Ball zu trennen. So spielt man sich langfristig in die Startelf. Nach seiner Herausnahme ging es dahin.
Zwei Offensivstars können überzeugen
JULIAN BRANDT – NOTE 2: An beiden Toren indirekt beteiligt. Beim 1:0 setzte er im Gegenpressing gleich nach und eroberte die Kugel vorm Sechzehner. Vorm 2:0 verlagerte er das Spielgeschehen geschickt auf die freie Seite. Das 3:0 per Distanzhammer auf dem Schlappen, Thibaut Courtois hatte aber was dagegen. Kanns sogar dreckig, so gesehen bei der beherzten Defensivgrätsche gegen Vini. Die zweite Hälfte war dann nicht mehr das Spiel eines Julian Brandt.
DONYELL MALEN (bis 64. Spielminute) – NOTE 2: 1:0 selbst erzielt, 2:0 sensationell vorbereitet. An nahezu jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt, auch abseits der Tore. Nach einer Stunde musste er aufgrund des Drucks der Hausherren weichen.
JAMIE GITTENS (bis 55. Spielminute) – NOTE 3: Das Potential von Gittens ist gewaltig, umso frustrierender sind seine häufigen Dribblings ins Nichts. Den Freiraum fand er aber beim 2:0, als er nach Malens Vorarbeit goldrichtig einläuft und einschiebt. In der Rückwärtsbewegung muss er sich dringend steigern, weshalb früh im zweiten Durchgang für den defensiven Anton Schluss war.
SERHOU GUIRASSY – NOTE 3: Das 1:0 geht auch zum Großteil auf das Konto des Stürmers. Danach hatte es der Angreifer in Dauerbewachung von Antonio Rüdiger schwer. Seinen Strafraummoment bekam er nicht.
WALDEMAR ANTON (ab 55. Spielminute) – NOTE 5: Kurz nach seiner Einwechslung war die 2:0-Führung dahin. Das gibt kein gutes Bild ab. Die Umstellung auf Dreierkette ging nach hinten los.
PASCAL GROSS (ab 64. Spielminute) – ohne Bewertung.
EMRE CAN (ab 76. Spielminute) – ohne Bewertung
MAXIMILIAN BEIER (ab 76. Spielminute) – ohne Bewertung.