Die Welt des Darts: Mehr als nur ein Kneipensport
Jedes Jahr von Mitte Dezember an versammeln sich die besten Dartspieler der Welt in der West Hall des Alexandra Palace in London, um sich im Darts zu messen. Mit ihren Fans, die sich in fantasievollen Kostümen versammeln und zu den Klängen von DJ Bobos „Hey Baby“ feiern, produzieren sie ein einzigartiges Spektakel, das den Profisport in ein neues Licht rückt. Die Spieler, die aus Städten wie Stoke-on-Trent oder Runcorn stammen, sind Vollprofis, obwohl sie eher wie Pubgänger aussehen, die mit einem Pint Guinness in der Hand an der Dartscheibe stehen würden.
Boomende Popularität des Dartsports
Die Sportart erlebt einen ungeahnten Boom, der durch die einfache Regelstruktur und die hohe Aktionsdichte während der Spiele erklärt werden kann. Das Finale der letzten Weltmeisterschaft verfolgten fast fünf Millionen Menschen auf Sky Sport UK, was es zur meistgesehenen Sendung in der Geschichte des britischen Pay-TV-Senders machte. Auch in Deutschland steigt die Begeisterung für Darts, wie die steigenden Zuschauerzahlen bei Sport 1 und DAZN zeigen.
Deutscher Dart-Verband profitiert vom Aufschwung
Der Deutsche Dart-Verband (DDV) verzeichnet einen rasanten Zulauf in den Vereinen und Landesverbänden, dank der gesteigerten Medienpräsenz des Sports. Mit sechs deutschen Spielern, die sich für die aktuelle Weltmeisterschaft qualifiziert haben, ist die deutsche Beteiligung so hoch wie nie zuvor. Spieler wie Gabriel Clemens können mittlerweile vom Dartsport gut leben, was immer mehr junge Menschen dazu ermutigt, ihr Hobby zum Beruf zu machen.
Darts-WM möglicherweise in Saudi-Arabien?
Die Professional Darts Corporation (PDC) hat Deutschland als wichtigen Zielmarkt ausgemacht und plant, die Sportart weiter zu vermarkten. Barry Hearn, ehemaliger PDC-Chef, hat bereits Snooker- und Boxwettbewerbe nach Saudi-Arabien verkauft und könnte auch die Darts-WM dorthin bringen. Obwohl Saudi-Arabien bekannt ist für sein Alkoholverbot, das zum Kern des Dartsports gehört, könnte sich dies ändern, um die Weltmeisterschaft auszurichten. Trotz möglicher Bedenken sieht DDV-Präsident Peter Sossong die Entwicklung nüchtern und weiß: „Die Leute gehen dahin, wo das meiste Geld ist.“