Bundestrainer Jörg Roßkopf lobte die Tischtennis-Einzeleuropameisterschaft in Linz als gelungene Veranstaltung, obwohl keine deutschen Männer den Titel gewonnen haben. In den letzten Jahren war Deutschland die dominierende Nation im europäischen Tischtennis. Zwischen 2002 und 2022 konnten nur vier Spieler anderer Nationen den Titel gewinnen. Timo Boll nannte die Deutschen sogar die „Chinesen Europas“.
In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass diese Dominanz langsam nachlässt. Bei den Olympischen Spielen in Paris standen zum ersten Mal Schweden und Frankreich auf dem Podium, und das deutsche Team gewann keine Medaille. Die europäische Spitze ist enger zusammengerückt und im weltweiten Vergleich stärker geworden.
Trotzdem ist Deutschland immer noch eine Top-Nation im Tischtennis. Bei der Veranstaltung in Linz erreichten vier deutsche Spieler das Viertelfinale. Keine andere Nation war in dieser Runde stärker vertreten. Auch wenn der Überflieger der letzten Monate, Félix Lebrun, im Viertelfinale besiegt wurde, zeigt dies, dass er nicht unbesiegbar ist.
Der Deutsche Benedikt Duda erreichte das Finale, verlor jedoch gegen Alexis Lebrun. Für den 30-Jährigen war die Silbermedaille der größte Einzelerfolg. Auch junge Spieler wie Andre Bertelsmeier aus dem 1. FC Köln sorgten für Überraschungen und zeigten vielversprechende Leistungen.
Die Zukunft des deutschen Tischtennis sieht vielversprechend aus, aber es bleiben Herausforderungen wie Überalterung, Nachwuchssorgen und finanzielle Förderung. Langfristig gesehen haben Schweden und Frankreich mit ihren jungen Talenten die Nase vorn. Die breitere Spitze im europäischen Tischtennis macht den Titel wieder wertvoller und zeigt, dass keine europäischen Chinesen benötigt werden.