Hallenfußball der Legenden in Frankfurt: Tribut an frühere Idole
Geworben wird mit den Stars. Ehemalige Nationalspieler wie Gonzalo Castro oder Stefan Kießling, Lokalhelden wie Uwe Bindewald. Sie alle kamen zum Turnier der Traditionsmannschaften am Mittwochabend, um den Matthäi-Cup auszuspielen. Auch VfB-Meisterstürmer Cacau. Er spielt noch immer, als würde er für Stuttgart im Champions-League-Achtelfinale vor 60.000 Zuschauern gegen den FC Barcelona antreten und nicht in der Ballsporthalle gegen Kickers Offenbach.
Ein Bekenntnis zur Tradition
Die Traditionsmannschaft des OFC, vor 25 Jahren in der damaligen Zusammensetzung in die zweite Bundesliga aufgestiegen, läuft sich nicht warm, sie dehnt sich auch kaum, und trotzdem führt sie im Halbfinale des Turniers bis fünf Minuten vor Schluss gegen den VfB. Man merkt den Spielern an, dass sie sich schon lange kennen. Und auch ihr Trainer kennt sie gut, Hans-Jürgen Boysen sagt nach dem Spiel: „Wir haben uns Mühe gegeben. Wir sehen uns ja so gut wie nie.“
Emotionen und Erinnerungen
Cacau spielt auf wie eh und je. Drei Tore schießen die Stuttgarter in den letzten Minuten, die Offenbacher sind platt – und raus. Ihre Fans dagegen machen weiter Stimmung. Schon den ganzen Abend besingen sie ihren OFC. Sie bringen Fußballstimmung in die Halle, in der auf nur 3000 der insgesamt 5000 Stühle Zuschauer sitzen. „Eigentlich schade, dass so wenig los ist“, sagt ein Fan zu seinem Freund, als die Offenbacher auf dem Platz kämpfen.
Ein Blick in die Vergangenheit und Gegenwart
Dennoch ist es ein Klassentreffen all jener, die einst auf der großen Bühne spielten. Seit ihnen tausende Menschen zujubelten, ist Zeit vergangen. Und so applaudieren ehemalige Bundesligaspieler ihren Fans oder sprechen sie an, auch wenn es weniger sind als in den großen Stadien.
„Es ist wie ein Familientreffen. Sonst trifft man sich ja nur noch auf Beerdigungen“, sagt einer, der schon länger nicht mehr in der Bundesliga die Schuhe geschnürt hat. Dafür hat er es häufiger als jeder andere getan. Rekordspieler Charly Körbel spielt selbst nicht mit, trainiert aber die Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Sie scheidet ebenso wie das Mainzer Team in der Vorrunde aus.