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Herr Ries wurde gefragt, ob der Sport besonders anfällig für Formen von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt sei. Er antwortete, dass der Sport nicht unbedingt gefährdeter sei als andere Bereiche der Gesellschaft, in denen viele Menschen zusammenkommen. In einigen Fällen könne der Sport sogar Schutzräume bieten, in denen gemeinsame Werte gelebt werden und Kinder und Jugendliche durch gemeinsames Sporttreiben gestärkt werden. Es sei auch möglich, sich anderen anzuvertrauen und über erlebte Gewalt zu sprechen.

Es sei jedoch unbestreitbar, dass es im Sport eine starke Abhängigkeit zwischen Trainer:innen und Sportler:innen gebe, und dieses Machtverhältnis werde in einigen Fällen leider ausgenutzt. Ähnlich wie in Schulen könne es auch unter den Sportler:innen selbst zu Gewalt kommen.

Es sei wichtig, dass Betroffene von Gewalt im Sport wissen, wo sie Hilfe und Unterstützung erhalten können. Es gebe verschiedene Anlaufstellen, die sie kontaktieren könnten, um über ihre Erfahrungen zu sprechen und Unterstützung zu erhalten. Dies könne beispielsweise Beratungsstellen, Hotlines oder spezialisierte Organisationen sein.

Zu den Anlaufstellen gehören unter anderem Beratungsstellen für Opfer von Gewalt, die professionelle Hilfe und Unterstützung anbieten. Auch Sportverbände und -vereine könnten Ansprechpartner für Betroffene sein, die von Gewalt betroffen seien. Es sei wichtig, dass diese Stellen sensibilisiert seien und angemessen auf Berichte von Gewalt reagieren könnten.

Darüber hinaus könne es hilfreich sein, sich an Vertrauenspersonen im Umfeld zu wenden, wie zum Beispiel Trainer:innen, Betreuer:innen oder Eltern. Diese Personen könnten Betroffenen zuhören, sie unterstützen und gegebenenfalls bei der Suche nach professioneller Hilfe helfen.

Es sei wichtig, dass Gewalt im Sport nicht toleriert werde und dass Betroffene die nötige Unterstützung erhielten, um mit ihren Erfahrungen umzugehen und sich zu schützen. Indem Betroffene über ihre Erfahrungen sprechen und Hilfe in Anspruch nehmen, könne Gewalt im Sport bekämpft und Präventionsmaßnahmen umgesetzt werden. Nur so könne ein sicherer und respektvoller Umgang miteinander im Sport gewährleistet werden.