Tim Pütz ist bekannt für seine zurückhaltende Art. Als er in Turin im Interview nach dem Sieg zusammen mit seinem Partner Kevin Krawietz auf die Bedeutung ihres Triumphes angesprochen wurde, antwortete er einfach: „Ja, schön.“ Obwohl er nicht offensichtlich begeistert schien, war der Sieg beim ATP Finals gegen Marcelo Arevalo/Mate Pavic (El Salvador/Kroatien) für ihn dennoch etwas Besonderes. Vorher hatte er nach dem Matchball sogar eine ungewöhnliche Jubelgeste gezeigt, indem er sich auf den Boden legte und die Arme hochstreckte. Diese Emotion war für ihn ungewohnt: „Das habe ich zuvor noch nie getan“, gestand er. „Aber größer als hier wird es nicht.“
Obwohl Pütz und Krawietz im nächsten Jahr noch weitere Chancen haben, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen, bleibt Pütz bescheiden. Er betont, dass der Sieg in Turin der größte gemeinsame Erfolg in ihrer Karriere war. Obwohl sie nicht viele Titel zusammen gewonnen haben, sind sie seit Jahren eine feste Größe im Davis Cup-Team Deutschlands und seit 2023 auch auf der ATP-Tour erfolgreich.
In Turin haben sie gezeigt, dass sie keineswegs als Außenseiter anzusehen sind. Pütz erklärt, dass die Unterschiede im Doppel sehr gering sind und sie bereits gegen viele starke Gegner gewonnen haben. Er macht keine großen Analysen darüber, warum es gerade jetzt mit dem großen Titel geklappt hat, sondern betont, dass auch Glück eine Rolle gespielt hat.
Das deutsche Doppel hat gezeigt, dass sie in entscheidenden Momenten die Nerven behalten können. Sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel konnten sie knappe Spiele für sich entscheiden. Pütz gibt zu, dass im Doppel nicht alles kontrollierbar ist und dass man lernen muss, mit dieser Ungewissheit umzugehen.
Nach dem Sieg blieb nicht viel Zeit zum Feiern, da sie direkt zum Davis Cup-Finalturnier weiterreisen mussten. Dort treffen sie als Außenseiter auf Kanada. Pütz hofft darauf, dass die anderen Teammitglieder im Einzel erfolgreich sind, damit er und Krawietz auch zum Zug kommen.
Insgesamt haben Pütz und Krawietz gezeigt, dass sie als Team erfolgreich sind und auch in Zukunft für positive Überraschungen sorgen können. Trotz ihrer bescheidenen Art haben sie bewiesen, dass sie zu den besten Doppelspielern der Welt gehören.