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Einmal in der NFL werden Spieler zu Hürdenläufern und springen über ihre Gegner – eine Szene wie die von Football-Star Saquon Barkley von den Philadelphia Eagles hat die Liga jedoch noch nie gesehen. Beim 28:23 gegen die Jacksonville Jaguars überragte der 27-Jährige nicht nur wegen seiner zwei Touchdowns. Sondern auch, weil er über seinen 1,83 Meter großen Gegenspieler Jarrian Jones sprang – und zwar: rückwärts.

Vier Schritte zuvor hatte er einen Gegenspieler mit einer 360-Grad-Drehung abgeschüttelt. Insgesamt waren es drei Jaguars-Profis, die ihn nicht zu fassen bekamen. Fans und Experten im US-Fernsehen waren völlig aus dem Häuschen und verglichen die Szene mit einem Videospiel. Auch Eagles-Trainer Nick Sirianni traute seinen Augen nicht. „Das war das Beste, was ich je gesehen habe“, sagte er. „Es ist so cool, dass Kinder in Philadelphia und überall im Land nun versuchen werden, das nachzustellen, und darüber reden. Aber sie werden es nicht schaffen. Er ist der Einzige auf der Welt, der das kann.“

Amon-Ra St. Brown fing derweil im sechsten NFL-Spiel in Serie einen Touchdown und gewann mit den Detroit Lions das wichtige Auswärtsspiel bei den Green Bay Packers. Durch das 24:14 stehen die Lions bei sieben Siegen und einer Niederlage, die Packers rutschten in der starken NFC North dagegen mit nun drei Niederlagen in neun Spielen auf Rang drei hinter die Minnesota Vikings. Die Lions sind vor den Washington Commanders das beste Team der NFC, wer in den Super Bowl will, muss an dieser Mannschaft vorbei.

St. Brown eröffnete die Partie mit einem Touchdown, der frühere Quarterback Tom Brady als Kommentator begeisterte. „Was ist St. Brown für ein Spieler?“, rief die NFL-Legende. „So einen Laufweg habe ich noch nie gesehen. Er lässt ihm keine Chance.“ Bemerkenswert: Die Lions erzielten den Touchdown bei einem vierten Versuch und gingen damit sofort selbstbewusst ins Risiko.

St. Brown fing alle sieben in seine Richtung geworfenen Bälle von Quarterback Jared Goff, das Duo hat nun spielübergreifend 30 erfolgreiche Pässe in Serie. Das ist umso bemerkenswerter, weil es im legendären Lambeau Field in Green Bay heftig regnete, ein starker Wind ging und die Lions diese Bedingungen nicht gewohnt sind. Alle bisherigen Saisonspiele absolvierten sie in Arenen mit Dach und ohne Einfluss von Wind und Wetter. Der ohnehin angeschlagene Packers-Quarterback Jordan Love hatte dagegen in mehreren Szenen Schwierigkeiten, den Ball vor dem Wurf überhaupt zu kontrollieren.

Die Washington Commanders um den deutschen NFL-Profi Brandon Coleman gewannen unterdessen auch gegen die New York Giants und sind voll auf Playoff-Kurs. Durch das 27:22 stehen die Commanders nun bei sieben Siegen in neun Spielen und führen ihre Division damit weiter vor den Philadelphia Eagles an. Coleman spielte nach überstandener Gehirnerschütterung von Beginn an.

Die Giants reisen dagegen mit der siebten Saisonniederlage im Gepäck nach Deutschland. Dort geht es am kommenden Sonntag in München gegen die Carolina Panthers, die überraschend mit 23:22 gegen die New Orleans Saints gewannen und erst ihren zweiten Saisonsieg holten. Die Buffalo Bills freuten sich unterdessen über den siebten Saisonsieg durch ein 30:27 gegen die Miami Dolphins. Kicker T Bass erzielte das entscheidende Field Goal zehn Sekunden vor Schluss aus 61 Yards Entfernung (fast 56 Meter). Besser als die Bills sind in der AFC nur die Kansas City Chiefs, die in der Nacht zu Dienstag gegen die Tampa Bay Buccaneers antreten und den achten Sieg im achten Spiel einfahren wollen.