Fan-Bündnis fordert Nein zur WM-2034-Vergabe
In einem kürzlich veröffentlichten Offenen Brief fordert ein Zusammenschluss von etwa 50 Fanbündnissen, darunter der bekannte Verein „Unsere Kurve e.V.“, Bernd Neuendorf, den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), auf, beim FIFA-Kongress am 11. Dezember gegen die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien zu stimmen. Unter dem Slogan „No to Saudi Arabia 2034“ verurteilen sie alle Schritte und Beschlüsse, die zu einer Entscheidung pro Saudi-Arabien führen.
Saudi-Arabien und das Sportwashing
Das Fan-Bündnis kritisiert, dass Saudi-Arabien seit Langem hohe Geldsummen investiert, um internationale Sport-Events zu gewinnen und damit vom Image des Folterstaates abzulenken. Es wird befürchtet, dass Saudi-Arabien die WM nutzen könnte, um ein sogenanntes „Sportwashing“ zu betreiben, also durch positive Sportereignisse von negativen politischen Entwicklungen im Land abzulenken.
WM-Vergabe als Formsache
Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien gilt derzeit als Formsache. Ein von der FIFA veröffentlichter Prüfbericht stuft die Menschenrechtslage im Land lediglich als „mittleres Risiko“ ein und lobt die „innovative und ambitionierte Vision“ des einzigen Bewerbers.
Kritik an der Menschenrechtsbewertung
Allerdings haben Menschenrechtsorganisationen das von der FIFA veröffentlichte Gutachten zur Menschenrechtslage in Saudi-Arabien kritisiert. Das Gutachten, das von einer in Riad ansässigen Kanzlei erstellt wurde, lässt wichtige Probleme wie das Verbot der Homosexualität, fehlende Pressefreiheit, das Verbot von Gewerkschaften, Zwangsräumungen und die hohe Anzahl von Hinrichtungen im Land außer Acht.
Es bleibt abzuwarten, wie der Deutsche Fußball-Bund auf den Offenen Brief des Fan-Bündnisses reagieren wird und welche Konsequenzen die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien haben könnte. Die Entscheidung des FIFA-Kongresses am 11. Dezember wird in jedem Fall mit Spannung erwartet.