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Der Dachverband der Fanhilfen hat den Sicherheitsgipfel von Politik und Verbänden zum Thema „Gewalt im Fußball“ scharf kritisiert. Nach den Aussagen vom letzten Freitag sei man fassungslos. Es sei ein Überbietungswettbewerb mit Falschbehauptungen und Unwahrheiten auf offener Bühne gewesen, so Linda Röttig, Vorstandsmitglied des Dachverbands der Fanhilfen e. V. Die bisherige Art und Weise des Prozesses und die vorgegebene Richtung seien völlig inakzeptabel und erforderten eine klare Kehrtwende.

Es sei offensichtlich geworden, dass es unter den aktuellen Bedingungen keine Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden geben könne, weder heute noch morgen. Wenn Fakten geleugnet und unbegründete Behauptungen unwidersprochen im Raum stünden, sei ein ergebnisoffener Dialog nicht möglich, so Röttig weiter. Die Ankündigungen würden als Repressionsmaßnahmen gegen Fußballfans empfunden.

Nach dem Treffen der Innenminister der Länder mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke wurde die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission angekündigt. Zudem solle eine ständige gemeinsame Kommission zur Stadionsicherheit mit Vertretern aus Fußball und Politik gebildet werden, in der auch Fanvertreter vertreten sein sollen. Die Verwendung von Pyrotechnik bleibe weiterhin strikt verboten.

Die Maßnahmen zielten darauf ab, die Fanrechte einzuschränken und die Fankultur in ihrer heutigen Form zu beseitigen, so die Reaktion des Dachverbands. Da die Verbandsspitzen diesen direkten Angriff auf die Fankultur unterstützten, müssten nun die Vereine klar Position beziehen, betonte Röttig. Entweder sie stünden auf der Seite der Fans oder unterstützten einen populistischen Kurs.

Der Dachverband der Fanhilfen werde sich mit aller Kraft gegen den eingeschlagenen Kurs zur Wehr setzen, da dieser nur darauf abziele, die Konfrontation mit den eigenen Anhängern im Stadion zu suchen.