Bei den ATP-Finals in Turin hat Daniil Medwedew die Zuschauer mit seinen widersprüchlichen Leistungen überrascht. In seinem ersten Spiel gegen Taylor Fritz verlor er unerwartet und zeigte dabei eine explosive Reaktion auf dem Platz. Er zertrümmerte seinen Schläger vor Wut, warf ihn in die Luft und ließ ihn auf das Feld fallen, was ihm einen Strafpunkt einbrachte. Die Fans pfiffen ihn aus, und Medwedew schien mental leer zu sein.
Nach dem Spiel äußerte er, dass es ihm egal sei, ob er schnell ausscheide, und er freue sich darauf, dass das Tennisjahr zu Ende gehe. Viele waren überzeugt, dass er kein weiteres Match gewinnen würde. Doch überraschenderweise gewann Medwedew sein nächstes Spiel gegen Alex de Minaur mit 6:2 und 6:4. Sein Spiel mag nicht schön anzusehen sein, aber es ist äußerst effektiv.
Nach dem Sieg gegen de Minaur zeigte Medwedew eine ungewöhnliche Reaktion auf dem Platz. Er ließ seinen Schläger fallen, steckte sich die Zeigefinger in die Ohren und blockierte den Lärm um sich herum. Er erklärte, dass er versuche, sich von sozialen Medien fernzuhalten, um den Lärm auszublenden.
Medwedew scheint eine neue Einstellung zum Tennis zu haben, in der er Emotionen ausblendet und sich auf sein Spiel konzentriert. Ob diese „Null-Bock-Attitüde“ langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Medwedew selbst merkte an, dass diese Mentalität nicht nachhaltig sei und er das Interesse am Tennis nicht verlieren wolle.
Der ehemalige Spieler und heutige Trainer Darren Cahill beschrieb Medwedew als „Krieger mit dem höchsten IQ im Profitennis“. Seine Fähigkeit, von extremen Tiefen zu hohen Höhen zu gelangen, zeigt sich erneut in Turin. Medwedews unvorhersehbares Verhalten auf dem Platz macht ihn zu einem faszinierenden Spieler, der immer wieder überrascht.