Manchester City und Trainer Pep Guardiola wurden nach einem erneuten Rückschlag in einer wachsenden Krise von ihren eigenen Fans ausgebuht und ausgepfiffen. Trotz einer 3:0-Führung in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam kann Guardiola die Reaktion der Anhänger verstehen. „Sie sind enttäuscht, natürlich verstehen wir das. Sie haben absolut das Recht zu zeigen, wie sie sich fühlen“, sagte der Spanier, der gerade die größte Ergebniskrise seiner Trainerkarriere erlebt und um das direkte Weiterkommen in der Fußball-Königsklasse bangt.
City hatte vor dem Feyenoord-Spiel fünf aufeinanderfolgende Pflichtspiele verloren – und auch das Unentschieden fühlte sich wie eine Niederlage an. Die Engländer führten im eigenen Stadion bis zur 75. Minute mit 3:0, bevor sie drei Gegentore hinnehmen mussten. „Wir haben viele Spiele verloren, wir sind zerbrechlich“, analysierte Guardiola. „Ich weiß nicht, ob es eine mentale Sache ist.“
Der Trainer trug sogar physische Kratzer von dem Spiel davon, nach dem Schlusspfiff war eine kleine Wunde auf seiner Nase zu sehen. Er hatte sich ab dem Zeitpunkt des ersten Gegentors frustriert immer wieder an den Kopf und ins Gesicht gefasst und sich dabei mit dem Fingernagel verletzt. „Ich wollte mich selbst verletzen“, scherzte er danach.
Die Situation der Citizens ist jedoch ernst. Laut dem Statistik-Dienst Opta hat eine Mannschaft, die von Guardiola trainiert wird, zum ersten Mal in seiner Karriere eine 3:0-Führung verspielt, das war City seit 1989 nicht mehr passiert. Die BBC berichtete, dass der Verein zum ersten Mal seit 1963 in sechs aufeinanderfolgenden Spielen mindestens zwei Gegentore pro Spiel kassiert hat.
Anstatt sich mit einem Sieg ins obere Drittel der Champions-League-Tabelle zu kämpfen, verharrt der Titelträger von 2023 weiterhin im Mittelfeld und droht, die direkte Qualifikation für das Achtelfinale zu verpassen. Die nächsten Aufgaben werden nicht einfacher: Am Wochenende reist City in der Premier League zum souveränen Tabellenführer FC Liverpool.
In der Champions League müssen Guardiola und seine Spieler im Dezember und Januar gegen Juventus Turin und Paris Saint-Germain antreten. „Aber daran denke ich jetzt noch nicht“, sagte der Trainer nach der Enttäuschung gegen Feyenoord. „Wir müssen uns erholen und auf das nächste Spiel vorbereiten. Wenn wir nicht in der Lage sind, Spiele wie das heutige zu gewinnen, wird es sehr schwer werden.“
Mit Blick auf die Zukunft könnte Guardiola vor großen Herausforderungen stehen, um die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen und die Saison erfolgreich zu gestalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei Manchester City weiterentwickeln wird und ob der erfahrene Trainer in der Lage sein wird, das Team aus der aktuellen Krise zu führen.