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Kalter Wind weht über den Kunstrasenplatz in Zeppelinheim, während sich nur wenige Zuschauer versammeln, um das Spiel des SC Blau Weiß Neu-Isenburg gegen die dritte Mannschaft der Sport- und Sängergemeinschaft Offenthal zu verfolgen. Die Atmosphäre ist trostlos, begleitet vom Rauschen der nahegelegenen Straße und Flugzeuge vom Frankfurter Flughafen. In der Kreisliga C ist eine außergewöhnliche Stimmung nicht zu erwarten.

An der Seitenlinie steht Mohamadou „Mo“ Idrissou, ehemaliger Profifußballspieler, in einem Mantel und teuren Jeans. Während seiner Karriere spielte er in großen Stadien für Vereine wie Hannover 96, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Kaiserslautern. Nach seiner Profikarriere und einigen Stationen im Ausland beendete er 2021 seine Laufbahn. Nun ist er Trainer in der Kreisklasse C, nachdem ihn ein Spieler des Vereins überredet hat.

Idrissou ist kein Trainer, der lautstark Anweisungen gibt. Im Spiel ruft er nur vereinzelt Instruktionen, während die Betreuer und Spieler lauter sind. Er nimmt sich Zeit für die Spieler, spricht ruhig mit ihnen und legt Wert auf Stabilität und Ordnung. Obwohl das Team noch nicht perfekt spielt und eine schwache Defensive hat, ist es für die Spieler etwas Besonderes, unter einem ehemaligen Profi zu trainieren.

Der Verein steht derzeit auf Platz elf in der Liga und hat noch Verbesserungspotenzial. Trotzdem betont Idrissou, dass der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. Auch wenn er ab und zu selbst spielt und noch Tore schießt, liegt sein Fokus auf dem Training und den Spielen des Teams. Der Vereinsvorsitzende hofft auf einen Aufstieg in die Kreisliga B in der nächsten Saison, auch wenn Idrissou dann wahrscheinlich nicht mehr als Trainer dabei sein wird. Seine Trainertätigkeit bleibt jedoch ein Highlight in der Vereinsgeschichte.