Der renommierte Tennis-Weltranglistenerste, Jannik Sinner, wird für etwa drei Monate gesperrt, nachdem er gegen die Anti-Doping-Regularien verstoßen hat. Diese Entscheidung sorgte für Unverständnis bei Deutschlands Top-Spieler Alexander Zverev. Sinner, ein italienischer Profi, stimmte einer Vereinbarung zu und darf bis zum 4. Mai nicht an Turnieren teilnehmen, wie die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada bekannt gab.
Bereits ab dem 13. April wird der 23-jährige Sinner wieder mit dem Training beginnen dürfen. Diese Entscheidung ermöglicht es ihm, rechtzeitig vor den French Open, die Ende Mai in Paris beginnen, wieder ins Turniergeschehen einzugreifen. Darüber hinaus wird er auch am Vorbereitungsturnier in Rom teilnehmen können.
### Alexander Zverev äußert harte Kritik nach Sinner-Urteil
In einem Interview mit dem Tennis-Portal „Clay“ beim ATP-Turnier in Rio de Janeiro äußerte Alexander Zverev starke Kritik an der Handhabung des Falls und der Dreimonatssperre. Der Hamburger, der aktuell die Nummer zwei der Weltrangliste ist, äußerte seine Bedenken bezüglich der Frage, ob Sinners Handlung tatsächlich als Fehler einzustufen sei.
„Entweder man hat sich nichts zuschulden kommen lassen, dann sollte man überhaupt nicht gesperrt werden. Denn wenn du keine Schuld hast, dann hast du auch keine Schuld. Du solltest nicht bestraft werden“, kommentierte Zverev. „Aber wenn man sich doch etwas zuschulden kommen lässt, dann denke ich, dass drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre sind.“ Zverev bezeichnete die gesamte Situation seit dem vergangenen Jahr als „seltsam“.
### Wada zieht Einspruch vor Sportgerichtshof zurück
Im März 2024 wurde Sinner zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Obwohl ihm von der verantwortlichen Tennis-Agentur Itia kein vorsätzliches Verschulden oder Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte, wurde keine Sperre verhängt. Die Wada zog daraufhin vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas, jedoch wurde der Einspruch aufgrund einer Einigung mit Sinner zurückgezogen.
Die Wada akzeptierte die Erklärung des Spielers, dass die Substanz durch eine Massage über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Obwohl die Wada zunächst eine Sperre von ein bis zwei Jahren gefordert hatte, entschied sie sich nach der Einigung für eine dreimonatige Sperre aufgrund der besonderen Umstände des Falls.
„Ich habe immer akzeptiert, dass ich für mein Team verantwortlich bin und ich glaube, dass die strengen Wada-Regeln wichtig für den Sport sind, den ich liebe“, erklärte Sinner laut Nachrichtenagentur Ansa. „Auf dieser Grundlage habe ich das Angebot der Wada angenommen, das vorliegende Verfahren auf der Grundlage einer dreimonatigen Sanktion zu regeln.“
Trotz des Wirbels um das Doping-Vergehen konnte Sinner sowohl die US Open im vergangenen Herbst als auch die Australian Open verteidigen, indem er den deutschen Spieler Alexander Zverev im Finale besiegte.