Wow, was für ein Theater! Das erste große Fußballspiel im Stadtwald hatte es wirklich in sich. Die Eintracht war zwar nicht dabei, aber der FSV Frankfurt war voll im Einsatz. Im Juni 1925, nur zwei Wochen nach der Eröffnung des Waldstadions, trafen die Bornheimer im Finale um die deutsche Meisterschaft auf den 1. FC Nürnberg und verloren knapp mit 0:1 nach Verlängerung. Vor etwa 40.000 Zuschauern spielten sie um den großen Titel, was für den FSV damals ein riesiger Erfolg war.

Der Kommentator fasste das Niveau des Spiels zusammen: „Man kann nicht sagen, dass dieser Schlusskampf spielerisch auf bedeutender Stufe stand. Dazu hafteten beiden Mannschaften zu viele Mängel an.“ Ob das Spiel wirklich sehenswert war oder eher die Tribüne, darüber kann man wohl streiten. Die Architektur des Waldstadions galt damals als Sensation, mit weißen Tribünen und einer Frontseite, die an ein griechisches Theater erinnerte.

Ein weiterer Höhepunkt im Waldstadion war das UEFA-Cup-Finale 1980, bei dem die Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach mit 1:0 besiegte. Ein Tor von Fred Schaub reichte für den ersten internationalen Titel der Eintracht. Ein großartiger Moment, der sicherlich in die Geschichte des Stadions einging. In den folgenden Jahren wurden im Waldstadion viele spektakuläre Spiele ausgetragen, darunter ein 6:1-Sieg gegen die Glasgow Rangers und ein 6:0-Sieg gegen Bayern München.

Doch nicht nur Fußballspiele sorgten für Aufsehen im Stadtwald. Im Mai 1966 stand Karl Mildenberger aus Kaiserslautern im Boxring gegen Muhammad Ali. Trotz des Spitznamens „Karl der Flache“ nach einem früheren Kampf, machte Mildenberger seinem großen Gegner schwer zu schaffen. Erst in der zwölften Runde musste er wegen einer Platzwunde aus dem Kampf genommen werden. Ali respektierte Mildenberger und nannte ihn den „zweitschnellsten Schwergewichtler und bestaussehenden weißen Boxer der Welt“.

Auch abseits des Sports sorgte das Waldstadion für Schlagzeilen. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 kam es zu einem regelrechten Land unter, als kurz vor Spielbeginn ein heftiger Regenschauer das Spielfeld unter Wasser setzte. Dennoch wurde das Spiel zwischen Deutschland und Polen ausgetragen, das als „Wasserschlacht von Frankfurt“ in die Geschichte einging. Deutschland gewann 1:0 und wurde später Weltmeister.

In den letzten Jahren hat sich das Waldstadion auch international einen Namen gemacht. 2023 war Frankfurt der Mittelpunkt der Football-Welt, als die Kansas City Chiefs zu Gast waren. Die NFL expandierte und die Spiele waren innerhalb von Minuten ausverkauft. Ein echtes Highlight für die Fans und ein Beweis dafür, dass das Waldstadion auch für andere Sportarten als Fußball geeignet ist.

Ein besonderes Highlight war auch das Freiluft-Eishockeyspiel zwischen den Löwen Frankfurt und den Adler Mannheim Anfang dieses Jahres. Bei kühlen Temperaturen trafen die beiden Teams im Deutsche-Bank-Park aufeinander und die Löwen siegten mit 5:1. Ein spektakuläres Ereignis, das nur alle zwei Jahre stattfindet und für viele Teilnehmer etwas Einmaliges ist. Rund hundert Helfer waren im Einsatz, um die Arena für das Spiel herzurichten, was sich am Ende definitiv gelohnt hat.