Deutsche Teams holen Silber und Bronze bei Rodel-WM-Auftakt

Die deutschen Doppelsitzer schnappen sich zum Start der Rodel-WM direkt zwei Medaillen. Nathalie Armbruster gewinnt in der Nordischen Kombination das Seefeld-Triple. Nur den Kampf gegen die Tränen verliert sie. Das Wintersport-Wochenende im Ticker.

Zum Start der Rodel-WM holen deutsche Teams direkt Silber und Bronze

Am Dienstag, den 6. Februar, um 20:21 Uhr, fuhren die Doppelsitzer-Teams bei den Rennrodel-Weltmeisterschaften im kanadischen Whistler die ersten Medaillen für die deutsche Mannschaft ein. Bei der Premiere der Mixed-Staffel mussten sich Dajana Eitberger/Magdalena Matschina und Hannes Orlamünder/Paul Gubitz sowie Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal nur Österreich geschlagen geben. Die beiden deutschen Mannschaften lagen 0,018 Sekunden beziehungsweise 0,097 Sekunden hinter Thomas Steu/Wolfgang Kindl und Selina Egle/Lara Michaela Kipp. Der Mixed-Wettkampf ersetzt bei den Rennrodlerinnen und Rennrodlern den Sprint und wird sowohl bei den Einsitzern als auch den Doppelsitzern gefahren. Im Einsitzer kämpfen im Anschluss noch Max Langenhan und Julia Taubitz sowie Merle Fräbel und David Nössler um die WM-Medaillen.

Ski-WM startet – und Deutschland hat gleich eine Medaillenchance

Am Dienstag, den 4. Februar, um 14:52 Uhr, begannen in Saalbach-Hinterglemm die alpinen Ski-Weltmeisterschaften mit einem Parallel-Team-Event und vorsichtigen deutschen Medaillenhoffnungen. Nach einem bislang enttäuschenden Winter wollen die Athletinnen und Athleten des Deutschen Skiverbands überraschen. Im Team-Wettkampf, bei dem pro Nation zwei Männer und zwei Frauen im Parallel-Torlauf antreten, ist der DSV nicht chancenlos: 2021 gab es WM-Bronze, 2022 in Peking Olympia-Silber. Allerdings fehlt Parallel-Einzel-Weltmeister Alexander Schmid verletzt. Favoriten sind die Teams aus der Schweiz, den USA, Italien und Norwegen.

Kombiniererin Armbruster gewinnt sensationell Seefeld-Triple

Am Samstag, den 1. Februar, um 14:10 Uhr, schaffte die Nordische Kombiniererin Nathalie Armbruster eine Sensation mit dem Gesamtsieg beim ersten Seefeld-Triple für Frauen. Die angehende Abiturientin holte sich dreieinhalb Wochen vor der Weltmeisterschaft in Trondheim mit ihrem unverhofften Triumph auch noch die Führung im Gesamt-Weltcup. Am Freitag war die 19-Jährige zum Auftakt noch Dritte geworden, am Samstag gewann sie den zweiten Wettbewerb. Zum Abschluss war sie erneut die Beste und damit Gesamtsiegerin in Tirol.

„Ich bin überglücklich“, schwärmte Armbruster in der ARD. Schon am Samstag hatte sie die Tränen nicht zurückhalten können. Am Sonntag kam sie mit der Deutschland-Fahne ins Ziel. „Der Moment, den werde ich für immer im Gedächtnis behalten, wie ich mit der Fahne über die Ziellinie laufe“, sagte Armbruster.

Skispringer enttäuschen bei Heim-Weltcup in Willingen

Beim Heim-Weltcup in Willingen haben die deutschen Skispringer die nächste Enttäuschung im Einzel einstecken müssen. Am zweiten Tag an der Mühlenkopfschanze in Hessen kam keiner der deutschen Starter unter die ersten zehn. Felix Hoffmann lag am Ende auf Platz 15. Mit einem starken zweiten Sprung verbesserte er sich vor 23.500 Fans noch deutlich vom 25. Platz nach dem ersten Durchgang. Andreas Wellinger wurde 17. Pius Paschke, der bei beiden Sprüngen mit Rückenwind zu kämpfen hatte, kam auf Rang 27. Bei den Männern hat es im Einzel seit Mitte Dezember kein Deutscher mehr aufs Podest geschafft – eine ungewöhnliche Flaute für die DSV-Adler.

„Aktuell ist es schon ein bisschen zäh. Wir hatten gedacht, dass wir heute näher rankommen, aber wir haben eigentlich noch mehr verloren als gestern“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher der ARD. Den Sieg holte sich der Österreicher Daniel Tschofenig (Österreich) vor Anze Lanisek (Slowenien) und Maximilian Ortner.

Kombinierer Geiger bei Oftebro-Sieg Dritter: „Ärgere mich“

Am Sonntag, den 1. Februar, um 17:15 Uhr, holte Kombinierer Vinzenz Geiger am zweiten Tag des Seefeld-Triples seinen siebten Podestplatz der Saison. Der Olympiasieger musste sich in Tirol nach einem spannenden Finish einzig den Norwegern Jens Luraas Oftebro und Jarl Magnus Riiber geschlagen geben.

„Ich ärger mich trotzdem. Klar, dritter Platz ist cool. Aber ich habe es zu früh versucht, heute hätte ich gewinnen können“, sagte Geiger, der am Sonntag gute Chancen auf den Gesamtsieg des begehrten Triples hat, in der ARD.

Geiger lag im Ziel drei Sekunden hinter dem norwegischen Duo. Rekordweltmeister Riiber, der am Mittwoch für März sein Karriereende angekündigt hatte, musste im Sprint etwas überraschend Oftebro den Vortritt lassen. Am Freitag hatte Riiber noch überlegen seinen 77. Weltcupsieg gefeiert.

Riiber kann das dreitägige Triple am Sonntag zum insgesamt vierten Mal gewinnen, damit würde er den Rekord seines einstigen Vorbilds Eric Frenzel einstellen. „Jarl ist einer der größten Kombinierer der Geschichte, wenn nicht sogar der größte“, sagte Frenzel am Freitag in der ARD: „Man kann nur den Hut vor seiner Karriere ziehen, ich wünsche ihm auf seinem Weg alles Gute.“

Vizeweltmeister Julian Schmid (6.) und Manuel Faißt (7.) komplettierten am Samstag das gute deutsche Ergebnis, Routinier Johannes Rydzek folgte auf dem zwölften Rang. Anders als in den vergangenen Jahren nehmen die Starter ihre Zeitvorsprünge mit in den nächsten Tag. Die Entscheidung fällt am Sonntag im klassischen Gundersen-Format, für die Männer stehen allerdings in der Loipe 12,5 statt der gewohnten 10 Kilometer an.