Rolf Aldag ist 56 Jahre alt und war früher ein professioneller Radrennfahrer, der unter anderem für das Team Telekom/T-Mobile gefahren ist. Heute arbeitet er als Sportlicher Leiter für RedBull-Bora-Hansgrohe.
In einem Interview wurde Herr Aldag gefragt, ob er glaubt, dass Radrennen sicherer sind als zu seiner aktiven Zeit. Seine Antwort war, dass es ein ständiger Kampf gegen Windmühlen sei, da die Bedingungen immer schwieriger werden. Das Material, das heute verwendet wird, ist schneller, was nicht unbedingt für mehr Sicherheit sorgt. Die Spitzengeschwindigkeiten in den Abfahrten sind um zehn bis fünfzehn km/h gestiegen. Früher konnte man vielleicht 98 km/h erreichen, aber heute erreichen die Fahrer regelmäßig Geschwindigkeiten von 120 km/h.
Zusätzlich zu den höheren Geschwindigkeiten sind auch die Straßenbedingungen immer komplizierter geworden. Was im Alltag für Autofahrer sinnvoll und sicher ist, wie Fahrbahnteiler, Verkehrsinseln und Kreisverkehre, stellt für Radrennen eine Gefahr dar. Früher gab es auf einer Etappe vielleicht acht gefährliche Stellen, aber heute können auf einer 150-Kilometer-Etappe bis zu 150 Gefahrenstellen identifiziert werden.
Herr Aldag betonte, dass die Fahrer heutzutage extrem vorsichtig sein müssen, da ein Moment der Unaufmerksamkeit schwerwiegende Folgen haben kann. Selbst das kurzzeitige Loslassen des Lenkers kann zu einem Sturz führen. Die zunehmend anspruchsvollen Straßenbedingungen erfordern ein hohes Maß an Konzentration und Fahrkönnen von den Radprofis.
Trotz der Herausforderungen glaubt Rolf Aldag, dass die Sicherheit der Fahrer nach wie vor oberste Priorität haben sollte. Es ist wichtig, dass Veranstalter, Teams und Fahrer gemeinsam daran arbeiten, die Sicherheitsstandards bei Radrennen kontinuierlich zu verbessern. Nur so können Risiken minimiert und die Unversehrtheit der Sportler gewährleistet werden.